Tolles Gute-Laune-Konzert mit „So semmer halt!“

Bericht von Jutta Killmann, Bilder von Gilbert Kübler

Zwischen Spätzle und Woizabier rockten sich „6 Jungs“ aus dem Remstal im Ebersbach-Weilermer Bürgersaal durchs schwäbische Alltagskultürle mit all seinen typischen Stürmen im Wassergläsle. Schon der Bandnamen „So semmer halt“- ein Statement zwischen trotziger Selbstbehauptung und selbstkritischer Nachdenklichkeit – verweist auf die inhaltliche Bandbreite der Songs. Liebevolle Betulichkeit „Spätzle fürs Schätzle“ steht neben wütendem Protest ( „Sauerei, Sauerei“), empathische Eindringlichkeit „Was moinsch du?“ neben derber Aggressivität („Halt doch oifach mal dei Gosch!“, „Komm net hoim wie d`Sau“), spießiger Kleinstadttratsch („Woisch Bescheid?“) neben einer Hommage an die „schöne Landeshautstadt“ mit „Linsen- Spätzle- Fernsehturm“. Pleiten, Pech und Pannen („Dr alte Hobel“, I ben no in dr Onderhos“) treffen auf hemmungslose Angeberei (Der Angeber“: I bin der gröschte Fisch im Gartateich), Liebeslust („Du blonde Schönheit“), auf Liebesfrust.

Ihre musikalische Laufbahn begann die Band, die größtenteils schon seit der Schulzeit gemeinsam musiziert, in Stuttgart, wo sie z.B. in der „Röhre“ und im LKA auftrat. Ihre persönliche Nische fanden sie mit ihren schwäbischen Songs vor etwa 5 Jahren. Geprägt durch englischsprachige Rockmusik sind die Musiker aber auch im Hip Hop zu Hause. Einen besonderen Höhepunkt erreichte die Stimmung mit dem „Lehrer- Reggae“ (als Solist Philipp Schiller), einem musikalischen Spiel mit Vorurteilen über die „Lifestylephilosophy“ des Lehrers.

Herausragend der Leadsänger Timo Rieker und am Piano Gregor Wohak, der auch im „schwäbischen Bollywoodsong“ mit seinen indischen Gesangssoli Begeisterung auslöste. Auch wenn die Herzen der Zuhörer zunächst ein bisschen verschämt mitpochten, gelang es der Gruppen zunehmend, sie zum Mitwippen, Mitsingen und zu geradezu frenetischem Jubel zu animieren. Ansteckend wirkte das harmonische Zusammenspiel der Gruppe und ihre unbeschwerte, gute Laune. Und so vereinte im Laufe des Abends das Bandmotto „Zsamma besser dran“ die Remstaler Musiker mit ihrem Ebersbacher Publikum. Eine gute Basis hierfür lieferte das Catering-Team des Fördervereins Bürgerhaus Weiler mit schwäbischen Snacks und kühlen Getränken. Das Konzert, veranstaltet von der Kulturwerkstatt Ebersbach endete mit drei Zugaben, zum Schluss mit dem Song „Dahoim isch dahoim“- Schee!