Lyrikbühne porträtiert Serhij Zhadan

Bildquelle: Elena Ternovaja , FAZ Online

Am Sonntag, 3. Dezember 2023 (1. Advent) würdigen wir im Rahmen einer literarisch-musikalischen Matinée des Lyrikbühne-Trios den ukrainischen Lyriker, Schriftsteller, Musiker und unermüdlichen humane Hilfe leistenden Serhij Zhadan. In den vergangenen über 25 Jahren erlebten wir in Ebersbach bereits zahlreiche Porträts namhafter Poeten aus Deutschland und der Welt, deren Werke Literaturprofessor Harald Vogel mit enormer Belesenheit moderierte und rezitiert bzw. bisweilen auch besang. Einzigartig am Porträt über Serhij Zhadan ist, dass dieser Poet noch lebt und hoffentlich noch lange wirken wird. Treuer musikalischer Begleiter der Lyrikbühne ist der Musik-Künstler Johannes Weigle. Für seine meist selbst komponierten Stücke setzt er den Flügel der Musikschule, eine Gitarre, eine Musiksäge und Perkussionsinstrumente ein. Besondere Tiefe erhalten die Texte Zhadans durch die musikalischen Beiträge der in Ebersbach bereits auch bekannten Cellistin Cecilia Castillo.

Sammlung für ukrainische Kriegswaisenkinder

Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan, der auch für seine Rettungseinsätze im Ukrainekrieg mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde.

Der Friedenskämpfer Serhij Zhadan belässt es nicht nur bei seinen authentischen Kriegsberichten und aufrüttelnden Gedichten, sondern er leistet Hilfe vor Ort und setzt sich besonders für die elternlosen Kriegswaisenkinder ein, für die u. a. in Czernowitz ein Kinderheim geplant ist. Literaturprofessor Harald Vogel und sein musikalischer Begleiter Johannes Weigle gastierten jahrelang als Lyrik-Bühne in Czernowitz und werden bei der Matinée Spenden für das Kinderheim sammeln.

Sie haben direkten Kontakt zu den Initiatoren, sodass die Zweckbestimmung gesichert ist.

Möchten Sie außerhalb der Matinée für das Kinderheim spenden? Wir vermitteln gerne: Schreiben Sie eine E-Mail an kulturwerkstatt@ymail.com

Büchertische, Eintrittskarten

Wir freuen uns sehr, dass die beiden Tintenfässle in Ebersbach und Uhingen mit Büchertischen auf Zhadan und die Matinée aufmerksam machen und zum Entdecken des beeindruckenden Werks verführen! Gleichzeitig können wie gewohnt Vorverkaufskarten beim freundlichen Team in Ebersbach erworben werden. Der Eintritt kostet €15.–, für Schüler/-innen und Student/-innen €8.– An der Matinéekasse kosten die Karten je € 2.– mehr. Kartenbestellungen und -reservierungen sind per E-Mail (s. vorstehen) möglich. 

Kurzvorstellung: „Himmel über Charkiw. Nachrichten vom Überleben im Krieg“

»Himmel über Charkiw« ist eine Chronik der laufenden Ereignisse, das Zeugnis eines Menschen, der während des Schreibens in eine neue Realität eintritt und sich der Vernichtung von allem entgegenstemmt. Kein einsamer Beobachter, sondern ein aktiver Zivilist in einer Gesellschaft, die in den letzten acht Jahren gelernt hat, was es bedeutet, gemeinsam stark zu sein. 

Für ein Tagebuch fehlt ihm die Zeit. Serhij Zhadan ist Tag und Nacht im beschossenen Charkiw unterwegs – er evakuiert Kinder und alte Leute aus den Vororten, verteilt Lebensmittel, koordiniert Lieferungen an das Militär und gibt Konzerte. 2022 wird er »für sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft« mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
Die Posts in den sozialen Netzwerken dokumentieren seine Wege durch die Stadt und sprechen den Charkiwern Mut zu, unermüdlich, Tag für Tag. »Himmel über Charkiw« versammelt die Posts Zhadans aus dieser Zeit. [Anmerkung: 24.02.22 bis 24.06.22]“ (Quelle: Suhrkamp Verlag)

DooWop-Mädla: Draußen & drinnen!

Bericht von Jutta Killmann

Die Party anlässlich des 20. Geburtstages des Bürgerhauses Weiler fand zunächst draußen statt. Und so wurde dessen wunderbarer Garten zum Zuschauerraum, seine Terrasse zur Open-Air-Bühne für die DooWopMädla, ein Quartett aus den erfolgreichen Comedy-Künstlerinnen Annette Heiter, Gesa Schulze-Kahleys, Babs Steinbock und Susanne Härle. DooWopMädla? Der Name ist Programm: Haben sich doch die „Mädla“ einer Musikrichtung namens DooWop verschrieben, die in Amerika in den 50-er und 60-er Jahren auf der Basis der Harmonik und Rhythmik von Rock ’n‘ Roll und Blues-Balladen entstanden ist. Die Songs der damaligen Zeit (z.B. Mr. Sandman 1954), Lollipop(1958) einfach nur zu covern wäre den kreativen Mädla aber zu billig! Stattdessen füllen sie die Welthits mit schwäbischen Inhalten. Denn das Schwäbische liege ihnen so sehr am Herzen, weil „mr im Schwäbischa wiaschte Sache schee ausdrücka“ könne. 

So richtig „wiascht“ wird’s aber net. Die Songtexte der Mädla drehen sich mit viel Wortwitz um Hoim ond Herd, um Männerfang und um die eigene Taillengröße. Hausbacken? A bissle! Aber nicht nur! So begreift man die tragische Fallhöhe der Figurprobleme vieler erst richtig, wenn aus dem Textelement „And all I ever do“ des sehr sentimentalen Songs „Only you“ von Magic Artists auf Schwäbisch „Egal was i au tu, i nemm zu!“ wird! Das geht wirklich zu Herzen!

Ein Höhepunkt des musikalischen Programms: Der Youtube-Hit des Quartetts „Kartoffelsalat“. Aus dem rauen irischen Walfang- Shanty „Wellermann“ von Nathan Evans wird auf Schwäbisch ein Rezept dafür, wie man Männer erobern kann, nämlich mit gutem Essen, z.B. mit: siehe oben!

Humorvoll und selbstironisch verknüpften die wechselnden Moderatorinnen auch die anderen Songs durch heitere Alltagsgschichtla aus der schwäbischen Provinz. Damit trafen sie zu 100 % den Geschmack der Zuschauer/-innen, die sich heimelig in diese vertraute Gedankenwelt und die wohlig weiche klangliche Atmosphäre einkuschelten. Von mitwisserischem Schmunzeln bis hin zu zustimmendem Jubel waren alle Formen des Beifalls reichlich vertreten. Besonders intensiv wurde der Dialog zwischen den Künstlerinnen und dem Publikum durch die Prämierung des gemeinsamen schwäbischen Lieblingswortes. Durch Trampeln, Schreien und Pfeifen fiel schließlich die Wahl auf den Vorschlag von Volker Beiswanger: Hälenga!

Ja, und sogar ein echter Oskargewinner wurde dem staunenden Publikum präsentiert: Markus Vetter, der 2023 als Tonmeister an der Produktion des Dokumentarfilmes Nawalny beteiligt war. Herzliche Gratulation!

Auch die Mädla fühlten sich – Vorsicht Ironie – als Stars, weil sie als Erste auf der Open-Air-Bühne in Weiler auftreten durften. Allerdings war die Freude von kurzer Dauer, weil die Veranstaltung während der Pause wetterbedingt hektisch in den Saal verlegt werden musste. Aber der Wechsel und das Verhältnis von innen und außen passte ganz gut ins Programm. Als „gestandene Frauen“, so sagen sie, hätten sie den „Wechsel vom Vollweib zur Göttin“ vollzogen. Wo aber bleibt dann das Mädle? Und warum soll eigentlich nicht alles gleichzeitig möglich sein: Mädle, gestandene Frau – und Göttin? Oder innen Mädle und außen Vollweib und Göttin? Oder umgekehrt? Oder ganz anders? 

Die „Mädla“ haben in ihrer Vorstellung in stilgerechten Kostümen jedenfalls mit Charme, Temperament und großer Ausstrahlung ein paar klassische Facetten des Frauseins mehr als abgedeckt. Und das Alter? Phh! 

So wurde ihr Programm „Kartoffelsalat-Tour“ auch in Weiler zu einem Erfolg. Als Organisatoren trugen dazu die KULTURWERKSTATT Ebersbach und der Förderverein Bürgerhaus Weiler bei, der das Programm mit schwäbischen Spezialitäten abrundete. 

POESIE DES ALTERS

Literarisch-musikalische Soirée mit dem Lyrik-Bühne-Duo.

Gedichtfolge vom Sonntag, 2. Juli 2023
 
„Es sitzt ein Vogel auf dem Leim“ – Wilhelm Busch 

„Die guten Leutchen wissen nicht“,

„In der Jugend“,

„Sonst: Wie die Alten sungen“,

„Man meint immer“ – Johann Wolfgang von Goethe

[…] „Geläufige Zitate“ – Günter Kunert

„Verborgenheit“- Eduard Mörike

„Spiegelbild“ – Rose Ausländer 

„Herbstbild“ – Rainer Maria Rilke

„So isses“ – Robert Gernhardt

„Schöner Abend“,

„Nur zwei Dinge“ – Gottfried Benn

„Teilhaben“,

„Spiegelbild“,

„Hoffnung ll“,

„Noch bist du da“,

„Wort an Wort“ – Rose Ausländer 

„Dein Ort ist“ -Hilde Domin

„Was man braucht…“,

„Kantate für Drehorgel“,

„Zukunftsmusik [I]“,

„Twen Blues“ – Mascha Kaléko

„Wenn ich mit mir“,„Anruf“,

„Unvermittelt traf ich“,

„Der alte Mann“ – Günter Kunert

„Zweifel“,

„Die fünfte Jahreszeit [Auszug]“,

„Park Monceau“ – Kurt Tucholsky

„Tango“ – Joachim Ringelnatz

POEMS ON THE ROCKS – wieder ein klasse Musik- und Bilderspektakel!

„Ebersbach Suite“ auf bessere Zeiten verschoben

Es sollte der absolute Höhepunkt der gemeinsamen, über zwei Dekaden währenden Zusammenarbeit zwischen dem gebürtigen Ebersbacher Jazzprofessor Martin Schrack und der KulturWerkstatt Ebersbach/Fils sein. Doch die Corona-Pandemie hat uns bewogen, die Veranstaltung „Ebersbach Suite“ mit dem Martin Schrack Oktett um ca. 1 Jahr zu verschieben.

Die erheblichen finanziellen Mehrbelastungen und die deutlich erschwerten Bedingungen zur Durchführung sind schon allein tragende Gründe. Vor allem aber möchten wir die Uraufführung der eigens komponierten musikalischen Bilder in einem würdigen Rahmen im herrlichen Ambiente der historischen Fabrikhalle Fliesen HARSCH präsentieren und vor „vollem Haus“ erleben.

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